Home → Microsoft SQL Server → Dbvisit Standby MP v11 – Getestet für SQL Server! – Nachtrag (14.03.2024)
Nachdem wir die Anwendung “Dbvisit Standby Multiplatform v11 für SQL Server” im April 2022 intern ausführlich getestet haben (den Bericht dazu findest du » hier), bot sich im vergangenen Jahr eine Verwendung in der Praxis an. Ausgerechnet dort zeigte sich jedoch, dass Theorie und Praxis leider manchmal sehr weit voneinander entfernt liegen – und dass Murphy’s Gesetz uneingeschränkt gilt: Alles, was schiefgehen kann, wird schiefgehen.
So mussten wir zum Einen feststellen, dass der Graceful Switchover unerwartet schlecht skaliert. Denn ab einer hohen zweistelligen Anzahl an Nutzerdatenbanken dauerte der Switchover-Vorgang unangenehm lange. Dies kann ein Killerkriterium für alle Umgebungen sein, in denen man die Umschaltung von der Primär-Seite zur Standby-Seite in kürzester Zeit vollziehen möchte oder muss.
Zum Anderen offenbarte sich eine Art Designproblem in Form von “verhinderten Transaktionsprotokoll-Backups”. Da die Aktualisierung der Standby-Seite mittels Transaktionsprotokoll-Fragmenten von der primären Seite durchgeführt wird, führt der “Dbvisit StandbyMP Agent” eben auf der primären Seite auch regelmäßige Backups der Transaktionsprotokolle durch. Dies allein wäre noch kein Problem, doch leider werden die Backup-Dateien recht schnell wieder gelöscht, sodass der Administrator praktisch keine Gelegenheit hat, jene Backups für sich selbst zu nutzen. Dies ist ein klarer Nachteil, der jedoch nicht sein müsste. Tatsächlich wird dieser Punkt sogar als offizieller Change Request (Nr. 18968) bei Dbvisit geführt.
Wir werden das Produkt weiterhin beobachten – vor allem die Veröffentlichungen der Change Requests. Bis dahin ist unsere Euphorie leider etwas gedämpft und wir können nur empfehlen, die eigene Systemlandschaft und vorherrschenden Bedingungen genau zu prüfen und abzuwägen, ob der Einsatz der Multiplattform für SQL Server den individuellen Anforderungen entspricht.
Share this article