Home → Servicewelten → Wer hat Angst vorm nicht funktionierenden Backup?
Pünktlich vor Halloween haben wir heute ein ganz besonders gruseliges Thema für dich – Backups!
Backups sind eigentlich absolute Basisarbeit, wenn es darum geht, im Rahmen des Risikomanagements einen reibungslosen Geschäftsablauf (Business Continuity) zu gewährleisten. Eine Backup-Policy ist dabei ein kritischer Bestandteil der IT-Sicherheitsstrategie jeder Organisation. Hier sind klare Standards und Verfahren für die Sicherung (Backup) und Wiederherstellung (Restore) von Daten festgelegt. Sie stellt sicher, dass geschäftskritische Informationen auch bei unvorhergesehenen Ereignissen geschützt bleiben. Sie ist demnach ein fundamentaler Bestandteil der Business Continuity Planung. Organisationen, die regelmäßig und systematisch ihre Backups testen und ihre Backup-Policy aktualisieren, sind optimal für Notfälle vorbereitet und können ihre Geschäftstätigkeit auch in Krisensituationen stabil und nachhaltig fortführen.
Jeder weiß es und jeder macht es – soweit die Theorie. Und nun zur Praxis: Backups sind aus unserer Erfahrung nach wie vor das Thema, was am liebsten vernachlässigt wird. Einmal eingerichtet, läuft es schon irgendwie. Bis zu dem Tag, an dem es tatsächlich mal gebraucht wird. Dann steht man ganz schnell vor Fragen, wie:
Das sind nur einige Fragen, die genau dann hochkommen, wenn man die wenigste Zeit dafür hat, diese Fragen in Ruhe zu beantworten – nämlich im Desasterfall. Dabei geht es in erster Linie nicht darum, dass das Backup-Tool nicht richtig funktioniert. Die Probleme sind hier oft hausgemacht. Denn im stressigen Arbeitsalltag gehen nun mal allzu leicht gewisse “Routineaufgaben” unter. Und ehrlicherweise stehen diese Aufgaben auch meistens nicht unbedingt auf der Lieblings-Todo-Liste. Aber es ist enorm wichtig, denn nach wie vor gilt die Devise:
Daher hier noch einmal die wichtigsten Schritte für ein funktionierendes Backup zusammengefasst:
Neben der periodischen Überprüfung der aktuellen Backup Policy gehört auch die Frage, ob ausreichend Plattenplatz für die Backups zur Verfügung steht. Denn nur so lässt sich die Backup Policy auch planmäßig umsetzen. Ist der Speicherplatz für die Backups erschöpft und es werden deshalb keine Backups mehr geschrieben, wird die Datenbank früher oder später mit einem vollen Archive-Log-Bereich stehen bleiben! Hier kann im Bedarfsfalls ein geeignetes Monitoring helfen, rechtzeitig auf Speicherengpässe hinzuweisen. Bitte beachte, dass der Backup Speicherplatz oft ein Vielfaches der Speicherkapazität der zu sichernden Datenbank benötigt. Denn hier gilt: Ein altes Backup wird erst dann gelöscht, wenn das neue Backup geschrieben wurde.
Eine der unbequemsten Fragen überhaupt ist, ob das Backup auch konsistent ist. Tatsächlich sind korrupte Backups gar nicht so selten – idealerweise natürlich auch immer dann, wenn das Backup zugleich die einzige “Verfügbarkeitsstrategie” ist. Auch hier gibt es entsprechende Monitoringmechanismen, um die Konsistenz eines Backups kontinuierlich zu überprüfen. Kleiner Praxis-Tipp: das möglicherweise ohnehin regelmäßig nötige Aktualisieren einer Testdatenbank ist stets ein guter Restoretest, wenn man sie aus dem Backup der Produktivdatenbank clont.
Wenn diese Punkte alle soweit in Ordnung sind, stellt sich letztendlich die Frage: Wie lange brauche ich, um eine Datenbank aus meinem Backup wiederherzustellen und vor allem, wie mache ich das?
Nun, die Antwort ist relativ einfach: TESTEN! Gerade bei großen Datenmengen kann die vollständige Wiederherstellung einer Datenbank mehrere Tage in Anspruch nehmen. Das ist unter “Business Continuity” Gesichtspunkten nicht wirklich hilfreich und sinnvoll. So heißt es in dem Fall: alles auf Anfang zurück und die Backup Policy respektive auch das Verfügbarkeitskonzept als Ganzes überdenken.
Hier nochmal die Mini-Checkliste in Kurzform:
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